Corporate Social Responsibility: Schweigend Gutes tun ist ehrenvoll – wer die Gesellschaft bewegen will, muss aber den Mund aufmachen

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Man solle sich zurückhalten, mit seinem CSR-Engagement an die Öffentlichkeit zu gehen – das war ein Ratschlag bei der letzten Edition Ehrbar der IHK am 23.6. in München. Corporate Social Responsibiliy im versteckten Kämmerlein? Das ist sicher ehrenwert. Und bestimmt auch weniger gefährlich, weil man so garantiert jedem Greenwashing-Verdacht und jedem Shitstorm aus dem Weg geht. Ich sehe das trotzdem anders. Und zwar nicht, weil ich Unternehmen raten möchte, sich selbst zu beweihräuchern. Sondern weil die Öffentlichkeit positive Impulse braucht. Ideen, an denen sich andere ein Beispiel nehmen können. Unternehmertum als gesellschaftliche Verantwortung zu verstehen, die über Gewinnmaximierung hinaus geht und auch über das Wohlergehen der eigenen Belegschaft, das ist sicherlich eine Grundveranlagung, die einer hat oder eben nicht. Und die er in der DNA seines Unternehmens ablegt. Den Willen zur Verantwortung auch abzurufen, das ist auch eine Frage der richtigen Impulse – und dafür braucht es Öffentlichkeit.

Und es gibt noch einen zweiten Aspekt, der vor allem im B2C zu Tage tritt: CSR muss immer auch heißen Consumer Social Responsibility. Wenn es zum Beispiel darum geht, Textilien human herzustellen, Fleisch und andere Lebensmittel nachhaltig zu produzieren (auch ein Aspekt von CSR), dann funktioniert das nur, wenn es Unternehmen gelingt, ihre Kunden mit ins Boot zu holen. T-Shirts, die nicht aus dem Sweatshop stammen, sind teurer, müssen teurer sein. (Auch wenn natürlich nicht alles Teure automatisch unter menschenwürdigen Bedingungen entstanden ist). Den Mehrpreis müssen die Verbraucher zu tragen bereit sein – und das kann nur gelingen, wenn sie von dem Nachhaltigkeitsziel des Unternehmens 1. wissen und es sich 2. zu eigen machen. Wenn einer mit fair erzeugten Sneakers pleite geht, ist niemandem geholfen. Also: Unternehmen sollen mit ihrem Engagement raus an die Öffentlichkeit. Und wer professionell kommuniziert, kann das auch tun, ohne dass es peinlich wird, aufgesetzt oder egozentrisch. Agenturen sind an dieser Stelle gute Sparringspartner mit neutraler Außensicht, die beraten, welche CSR-Aspekte eines Unternehmens sich vor dem Hintergrund welcher Zielsetzung wie kommunizieren lassen. Tu Gutes und rede darüber – die Mutter aller PR-Platituden bleibt lebendig.

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